Kindermedizin
Trotz Fürsorge der Eltern, werden Kinder krank. Oft ist es nur harmlos, mal Bauchweh, Husten und Fieber. Die Anfälligkeit liegt an ihr Immunsystem, das noch nicht ausgereift ist. Kleinkinder haben deshalb die größte Infektionsrate.
Meist reichen Medikamente aus, die in der Kinderhausapotheke vorhanden sind, wie fiebersenkende Zäpfchen, Wund-und Heilsalbe, Creme für Sonnenbrand, Pflaster, Desinfektionsmittel und Mullbinden.
Allerdings kann manchmal auch eine ernsthafte Krankheit dahinter stecken und der Kinderarzt muss zu Rate gezogen werden. Schwierig ist es dann für den Mediziner, die abgestimmte Medizin für die Kleinen zu dosieren. Denn meist reicht nur die Erfahrung des Arztes aus und er muss sich auf sein Wissen verlassen. Es gibt zu wenige Studien, welche Medizin wirklich hilft.
Bis vor wenigen Jahren war es nicht erlaubt, Medikamente an Kinder zu testen. Deshalb ist oft eine verordnete Medizin nicht ausdrücklich für Kinder zugelassen.
Muss das Kind Medizin für eine ernsthafte Erkrankung täglich und über einen längeren Zeitraum einnehmen, weiß niemand genau, wie der kleine Körper auf Dauer darauf reagiert. Auch Off-Label Use genannt. Das heißt: Kinder erhalten Medizin, für die keine klinischen Studien durchgeführt wurden. Allerdings können nur Studien die Dosierung ermitteln, die für Kinder unbedenklich sind.
Seit 2007 gibt es eine EU- Verordnung für Kindermedizin. Arzneimittelhersteller müssen neue Medikamente für Kinder testen. So kann genau ermittelt werden, welche Dosierung die Kleinen nehmen müssen. Doch leider hat sich an der Situation nicht viel geändert, weiterhin wird Medizin verordnet, die für Kinder nicht gedacht ist.
In Kinderpraxen werden ca. 15% Arzneimittel verschrieben, die nicht der Zulassung entsprechen und in Kinderkliniken bedeutend mehr.
Doch gerade die Darreichungsform der Medizin ist wichtig, sie muss auf das Alter abgestimmt sein, um gefährliche Nebenwirkungen zu vermeiden. Oft bleiben Gefahren lange Zeit im Verborgenen, um dann später im kleinen Kinderkörper auszubrechen.
Deshalb sollte Medizin nie selbst an Kindern ausprobiert werden, denn die Dosierung kann falsch sein und für das Kind lebensbedrohlich werden. Handelt es sich jedoch um Infektionen durch Viren, können die Beschwerden durch die Medizin in der Kinderhausapotheke gelindert werden.